Die Art, wie wir uns einrichten, hat viel damit zu tun, ob wir in den eigenen vier Wänden nach einem stressigen Tag Ruhe und Ausgleich finden. Ganz besonders, wenn die Wohnung auch Arbeitsplatz ist, weiß Home Stagerin Maren Kumant.
Rückzugsort, Arbeitsplatz, Lebensmittelpunkt, Kinderspielplatz – das alles in Haus oder Wohnung unterzubringen und gleichzeitig ein wohnliches Ambiente zu schaffen, ist nicht immer einfach. Selbst dann nicht, wenn die Räume groß und offen sind. Dann ist die Herausforderung sogar besonders groß.
In jedem Raum, der viele Funktionen erfüllen muss, entsteht leicht Unordnung und damit optische Unruhe. In diesem Gastbeitrag sind einige Tipps von der Home Stagerin, wie sich solche Raumsituationen mit wenig Aufwand verbessern lassen.
Tipp Nr. 1: Aufräumen und Loslassen
Eigentlich fängt das Problem schon lange vor der Haustür an, nämlich beim Einkauf. Je weniger Dinge wir besitzen, desto weniger Fläche benötigen wir, desto weniger müssen wir reinigen, reparieren, wegräumen. Unser Besitz beansprucht Zeit und Aufmerksamkeit. Wenn wir schon beim Einkauf kritisch hinterfragen, was wir wirklich brauchen, und außerdem zu Hause regelmäßig all die Kleidungsstücke und Spielsachen aussortieren und spenden, die nicht mehr in Gebrauch sind, ist ein wichtiger erster Schritt getan.
Tipp Nr. 2: Abgrenzung durch Gestaltung
Wenn du Wohnfunktionen gestalterisch abgrenzt, kannst du klare Bereiche schaffen. Wie wäre es mit einer farbigen Wand im Wohnbereich? Auch Teppiche helfen dabei, Räume in einzelne Bereiche zu strukturieren. Ein großer Teppich in der Sitzecke grenzt den Wohnbereich optisch von Essbereich ab und sorgt außerdem für mehr Gemütlichkeit. Die Farbe der Akzentwand lasst sich nuanciert in Kissen oder Bildern wiederholen. Aber Achtung: Je mehr Farben und Muster, desto mehr optische Unruhe. Deshalb würde ich in Räumen, die die verschiedenen Bedürfnisse mehrerer Familienmitglieder erfüllen müssen, lieber in einer Farbwelt bleiben.
Muss der Esstisch tagsüber als Schreibtisch herhalten, dann sollte er eine Schublade haben, in der nach getaner Arbeit der Laptop verschwinden kann. Solche Funktionsmöbel helfen beim Übergang vom Homeoffice in die Freizeit.
Versuche, einen Arbeitsplatz samt Technik und Handy im Schlafzimmer zu vermeiden. Über Nacht wollen wir unsere Akkus aufladen, Kraft tanken und entspannen. Daher sollte sich der letzte Blick vor dem Einschlafen nicht auf einen Berg unerledigter Aufgaben richten.
Tipp Nr. 3: Stauraum schaffen
Ist genug Stauraum vorhanden, um Dinge des täglichen Gebrauches optisch verschwinden zu lassen? Oder steht vieles herum, zum Beispiel in offenen Regalen? Schaffe geschlossenen Stauraum für alles, was nicht täglich benutzt wird. Gibt es eine Schräge unter der Treppe, die sich zur Garderobe umbauen lasst? Dort wäre auch ein guter Platz für Staubsauger, Bügelbrett oder die Schuhsammlung.
Sobald die Dinge des täglichen Bedarfs unsichtbar geworden sind, entsteht visuelle Ruhe. Jetzt können schöne Dinge wirken: Das Erinnerungsstück aus dem Urlaub, die Familienfotos, eine besondere Vase.
Ich empfehle, eher größere als kleine Stücke zu dekorieren. Möglichst in Gruppen, vielleicht auf ein Tablett zusammengefasst. Kleinteilige Deko kann leicht unruhig wirken. Weniger ist mehr. Ordnungshelfer wie schöne Boxen bieten ebenfalls gute Lösungen. Am Abend verschwinden die Kinderspielzeuge in Boxen mit Rollen oder in schönen Körben, und das Wohnzimmer dient wieder der Entspannung der Erwachsenen.
Tipp Nr. 4: Es werde Licht!
Licht ist ein enorm wichtiger Wohlfühlfaktor. Nicht ohne Grund gibt es mittlerweile Menschen, die sich mit nichts anderem befassen als der richtigen Beleuchtung. Du musst deshalb nicht gleich einen Lichtplaner anrufen. Aber frage dich, ob in deinen Räumen genug Lichtquellen sind. Ergänzen Tisch- und Stehleuchten bestimmte Wohnbereiche, wie zum Beispiel die Leseecke? Moderne Leuchten in weiß-warmer Lichtfarbe betonen einzelne Zonen gezielt und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Eine tiefhängende Leuchte über dem Esstisch und dazu unter dem Tisch ein großer Teppich, der die Form des Tisches aufgreift, geben dem Essbereich optisch Halt.
Tipp Nr. 5: Der richtige Blickwinkel
Bilder hängen oft zu hoch. Beziehe beim Aufhängen eines Bildes deine eigene Position mit ein. Wirst du auf der Couch sitzen, wenn du es ansiehst? In diesem Fall sollte die Höhe des Bildes der Sitzhöhe angepasst werden, damit du nicht den Kopf in den Nacken legen musst. Hängt es an einer Wand im Flur, ist die Augenhöhe im Stehen entscheidend. Beachte bei deinen Planungen auch die Möbelstücke, die mit den Bildern harmonieren sollen. Harmonie schaffst du außerdem durch ähnliche Rahmen oder ein durchgehendes Farbschema.
Tipp Nr. 6: Wohlfühlen durch Textilien
Vom Wohlfühlfaktor Licht war bereits die Rede. Aber fast ebenso wichtig sind Textilien. Gardinen, Kissen und Teppiche sorgen für einen besseren Raumklang und für mehr Wäre und Gemütlichkeit. In der kalten Jahreszeit z.B. Kissen aus Wolle und im Sommer aus Leinen.
Zur Person
Maren Kumant ist eine der profiliertesten Home Stagerinnen Deutschlands. Die von ihr eingerichteten Immobilien erzielen im Verkauf hohe Verkaufspreise. Für ihre Arbeiten wurde die gelernte Hotelfachfrau und Kommunikationswirtin mehrfach von der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign (DGHR) ausgezeichnet, deren Mitglied sie ist. Die von ihr gestalteten Immobilien wirken edel, einladend und zeitlos schön. So schön, dass Käufer die Einrichtungsideen oft übernehmen. Seit dem Beginn ihrer Tätigkeit 2017 hat Maren Kumant mehr als 200 Wohnungen und Häuser mit viel Liebe zum Detail fit für den Verkauf gemacht. Die Einrichtungsgegenstände und Möbel für die Home Stagings kommen aus ihrem eigenen Fundus.
Bilder
Copyright: https://maren-kumant.de
Einrichtungen und Fotos: Maren Kumant
Portraitfotos: Claudia Simchen
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