
Immer wieder begegnet mir in meiner Arbeit als Ordnungscoach die One-in-One-out-Regel: Wenn ein neues Teil ins Haus kommt, soll ein anderes dafür gehen. Das klingt vielleicht logisch, doch ehrlich gesagt – ich bin kein großer Fan dieser Regel.
Für wen die One-in-One-out-Regel sinnvoll ist
Natürlich hat die One-in-One-out-Regel ihre Berechtigung. Wenn du bereits die für dich richtige Menge an Dingen besitzt, kann die Regel dir helfen, dieses Gleichgewicht zu halten. Sie bietet eine grobe Orientierung, um zu verhindern, dass sich wieder zu viel ansammelt.
Warum die Regel für viele nicht funktioniert
Die Realität sieht bei den meisten Menschen anders aus: Die Schränke sind übervoll, die Schubladen platzen aus allen Nähten und irgendwo im Keller stapeln sich Kisten, deren Inhalt längst vergessen ist. In dieser Situation ist die One-in-One-out-Regel leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Was bringt es, ein Kleidungsstück gegen ein anderes auszutauschen, wenn der Schrank ohnehin überquillt? Wirkliche Veränderung entsteht dadurch nicht – und genau das frustriert so viele
Menschen.
Statt das Gefühl zu haben, Fortschritte zu machen, entsteht der Eindruck, immer auf der Stelle zu treten. Du hältst dich brav an eine Regel, aber dein Zuhause wirkt trotzdem noch voll, unruhig
oder überladen. Das kann schnell zu dem Gedanken führen: „Warum klappt das bei mir nicht? Was mache ich falsch?“
Doch hier ist die Wahrheit: Du machst nichts falsch. Die Regel passt einfach nicht zu deiner Herausforderung.
Auch wenn sie verhindert, dass es noch mehr wird, hilft sie dir nicht, weil du immer noch viel zu viel hast. Und dieser Stillstand fühlt sich oft entmutigend an.
Frust ist kein hilfreicher Zustand, wenn es ums Loslassen geht. Er blockiert dich, statt dich zu motivieren. Du beginnst, an dir zu zweifeln, statt dich zu fragen, ob vielleicht die Methode selbst nicht zu dir passt. Ordnung sollte dich entlasten – nicht unter Druck setzen.
Darum: Wenn du merkst, dass dich die One-in-One-out-Regel eher stresst als unterstützt, darfst du sie getrost loslassen. Du brauchst keine Regel, du brauchst Klarheit – über das, was du wirklich behalten willst, und warum.
Ordnung ist individuell – keine Regel passt für alle
In Sachen Ordnung gibt es kein Richtig oder Falsch. Wenn sich ein Tipp für dich nicht gut anfühlt, ist er vermutlich einfach nicht für dich gemacht.
Gerade wenn du unter einem Zuviel an Dingen leidest, helfen keine cleveren Sprüche oder Regeln. Was wirklich hilft, ist Aussortieren.
Finde heraus, was dir guttut
Frage dich: Was nutzt du wirklich gerne? Was bereichert deinen Alltag? Und was ist einfach nur Ballast?
Statt Lagerraum darf dein Zuhause Wohnraum sein.
Bevor du dich also von Ordnungstipps unter Druck setzen lässt, höre lieber auf dich selbst: Was brauche ich, um mich in meinem Zuhause wohlzufühlen?
Wenn du Unterstützung brauchst
Wenn du unsicher bist, welche Menge an Dingen für dich die richtige ist oder es dir schwerfällt, loszulassen – ich begleite dich gerne dabei. Gemeinsam finden wir heraus, was dir wirklich guttut und schaffen Platz für Leichtigkeit in deinem Zuhause.
Wenn du keine Lust auf Tipps und Regeln hast, die dich nur frustrieren und überfordern - schreib mir gerne eine Nachricht oder buche dein Erstgespräch über mein Buchungstool. Ich freue mich auf dich!
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